von Nhobgood Nick Hobgood (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Die meisten Fischarten schützen sich vor Räubern, indem sie sich verstecken oder zu Schwärmen zusammenschließen. Einige Gruppen allerdings haben zu diesem Zweck besondere Eigenschaften entwickelt. Zu diesen Fischen gehören die Familie der Skorpionfische (Scorpaenidae) und die Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes).
Giftstachel
Feuerfische gehören zur Familie der Skorpionfische (Scorpanidae).Entlang ihrer Flossenstrahlen befinden sich Drüsen, die bei Berührung Gift absondern. Das hält die meisten Raubfische davon ab, einen Feuerfisch anzugreifen.
Für Menschen ist eine Verletzung durch einen Feuerfisch zwar schmerzhaft, aber nur bei anfälligen Personen wirklich gefährlich.
Antennen-Feuerfisch (Pterois antennae)

Christian Mehlführer, User:Chmehl (Own work) [CC BY 2.5], via Wikimedia Commons
Zebra-Zwergfeuerfische (Dendrochirus zebra)
By Jens Petersen (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Pfauenaugen-Zwergfeuerfisch (Dendrochirus biocellatus)

By Jenny (JennyHuang) from Taipei (Flickr) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons
Warum hat der Feuerfisch so große Flossen?
Ihre großen Brustflossen benutzen Feuerfische bei der Jagd. Sie breiten sie aus und treiben die Beute damit in die Enge. Gleichzeitig stoßen sie einen Wasserstrahl aus, der die Beutiere veranlasst, in ihre Richtung zu fliehen. Manche Arten jagen auch in Trupps. Dann geben sie sich gegenseitig mit den Flossen Signale. Die Flossenstrahlen der Brustflossen haben, anders als die Rücken- und Afterflossen, keine Giftdrüsen.
Tarnkünstler
Auch der Schaukelfisch gehört zu den Skorpionfische. Er imitiert das Aussehen von Algen und Korallen. Wenn er sich durch ein größeres Tier bedroht fühlt, schaukelt er hin und her wie ein Blatt.
Schaukelfisch (Taenianotus triacanthus)

Feuerfische sind nachtaktive Räuber. Sie erbeuten kleine Fische und Krebstiere. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten im Riff. Wer genau hinschaut, findet die Feuerfisch in den Felsspalten meist kopfunter unter Überhängen. Der Schaukelfisch dagegen ist tagaktiv und lauert seiner Beute auf Felsvorsprüngen auf.
Aufgeblasen
Igelfische (Diodontidae) gehören zu den Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes). Sie schützen sich vor Feinden und imponiern Rivalen, indem sie sich aufblähen. Sie füllen dazu ihren Magen mit Wasser. Dabei stellen sich ihr Stacheln auf, sodass Raubfische sie nicht fressen können, ohne sich selbst dabei zu verletzen.
Braunflecken-Igelfisch (Diodon holocanthus)

Welche Verteidigung hat der Igelfisch außerdem noch?
Igelfische lagern das Nervengift Tetrodotoxin in ihrer Haut und den inneren Organen eine ein. Das Gift bildet der Fisch nicht selbst, sondern nimmt es durch Bakterien im Wasser auf. Den Wasserstrahl benutz er, um seine Nahrung aus dem Meeresboden zu spülen. Seine Zähne sind zu zwei Zahnplatten verwachsen, mit denen er die Schalen von Schnecken, Muscheln und Krebsen aufknacken kann.
Knochenpanzer
Der Körper von Kofferfischen (Ostraciidae) ist mit einem Panzer aus Knochenplatten umgeben. Die Platten sind miteinander verwachsen und geben dem Fisch so eine kastenartige Form.
Kofferfische ernähren von Würmern, Manteltieren, Schwämmen und Algen. Um an seine Nahrung zu gelangen, bläst der Langhorn-Kofferfisch Wasser in den Sand und wirbelt kleine Tiere auf.
Kuhkofferfisch (Lactoria cornuta)

Der Kofferfisch schwimmt andauernd mit offenem Mund. Das tut er, um Wasser in seine Kiemen zu pumpen, denn wegen seines Panzers hat er keine beweglichen Kiemendeckel, wie andere Fische.
Gift im Wasser
Genauso wie bei den Verwandten, den Kugelfischen und Igelfischen, enthalten die inneren Organe der Kofferfische Tetrodotoxin. In ihrer Haut speichern sie ein weiteres Gift, Pahutoxin, das sie unter Stress ins Wasser abgeben und damit einen Angreifer vergiften, noch bevor er dem Fisch etwas antun kann.
Nicht anfassen!
Krustenanemonen (Zoanthidea) sind die nächsten Verwandten der Steinkorallen, haben aber kein Kalkseklett. Charakteristisch sind ihre breiten Mundscheiben mit einem Doppelkranz aus Tentakeln. Krustenanemonen enthalten eines der stärksten Gifte, dass in der Natur zu finden ist. Es dient der Abwehr von Fressfeinden und wirkt bei Berührung sofort.
Krustenanemone (Zoantharia)
